Bank of Thailand führt 50.000 Baht Tageslimit für Überweisungen ein

25.08.2025 10:22

Die Bank of Thailand führt ab Ende 2025 ein tägliches Überweisungslimit von 50.000 Baht ein, um Betrugsschäden zu reduzieren. Die Maßnahme betrifft auch deutschsprachige Expats bei der finanziellen Unterstützung ihrer Familien.

Drastische Maßnahmen gegen Betrugswelle

Die Bank of Thailand reagiert mit einem drastischen Schritt auf die explodierende Betrugskriminalität im Land. Das neue tägliche Überweisungslimit von 50.000 Baht soll verhindern, dass Betrüger schnell große Summen aus gehackten oder erschlichenen Konten transferieren können. Die Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Krise, denn Im zweiten Quartal 2025 entstanden allein durch Betrügereien im Finanzsektor Schäden von 6 Milliarden Baht (158 Millionen Euro).

Über 3 Millionen Konten mussten bis Juli 2025 gesperrt werden, darunter 177.000 Konten mit nachgewiesenen betrügerischen Aktivitäten. Der Juni 2025 war besonders verheerend, denn 24.500 gemeldete Betrugsfälle führten zu Verlusten von 2,8 Milliarden Baht.

Besonders gefährdet sind schutzbedürftige Gruppen wie Senioren und junge Erwachsene, für die zusätzliche Schutzmaßnahmen gelten werden.

Neukunden unterliegen dem Limit sofort, während Bestandskunden eine Übergangsfrist bis Ende 2025 erhalten.

Komplexe Herausforderungen für Expat-Familien

Expats stehen vor erheblichen Veränderungen in ihrer Finanzplanung. Das 50.000-Baht-Limit trifft besonders hart bei der Unterstützung von Familienangehörigen in Thailand. Monatliche Unterhaltszahlungen über diesem Betrag müssen künftig auf mehrere Tage aufgeteilt werden. Ein Prozess, den Bankexperten als Stückelung bezeichnen.

Konkret bedeutet dies: Wer bisher 150.000 Baht monatlich an seine thailändische Familie überwies, muss dies nun auf mindestens drei Tage verteilen.

Besonders problematisch wird es bei unvorhersehbaren Notfällen wie medizinischen Behandlungen, Krankenhausrechnungen oder dringenden Reparaturen am Familienhaus. Diese können oft nicht warten, bis die erforderliche Summe über mehrere Tage gestückelt überwiesen wurde.

Die Banken versprechen zwar individuelle Anpassungen basierend auf der Transaktionshistorie, jedoch werden Kunden mit langjährigen, regelmäßigen große Überweisungen bevorzugt behandelt. Neue Kontoeröffnungen oder unregelmäßige Überweisungsmuster führen hingegen zu strengeren Kontrollen und niedrigeren individuellen Limits.

Banking wird für Expats immer komplizierter

Das neue Überweisungslimit ist nur die Spitze des Eisberg in einer Serie von Verschärfungen für ausländische Bankkunden in Thailand. So führen thailändische Banken seit Monaten verstärkte Kontoschließungen durch, selbst bei bereits verifizierten Kunden. Hinzu kommt, dass Ausländer praktisch keine Kreditkarten mehr erhalten. Auch die Kontoeröffnung selbst wird immer schwieriger, denn einige Banken verlangen mittlerweile Arbeitsverträge, Residence Certificates oder stellen weitere bürokratische Hürden auf.

Mehr zu den aktuellen Kontosperrungen der Bangkok Bank

Mobile Banking funktioniert für größere Beträge oft nur noch mit biometrischer Verifikation, und die KYC-Vorschriften werden auch kontinuierlich verschärft. Diese Entwicklung zeigt, dass sich Thailand's Finanzsektor systematisch von ausländischen Privatkunden abwendet.

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