Auswandern Thailand Podcast
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#22 - Konsul Hofer im Interview: Hilfe, Haftung und Leben als Auswanderer
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Vom Volontär zum Doppelkonsul

In dieser Folge des Auswandern Thailand Podcast sprechen Wolfgang Payer und Stefan Fabbro mit dem österreichisch-deutschen Honorarkonsul Herrn Hofer. Er berichtet über seinen ungewöhnlichen Werdegang: Von einem Volontariat bei der österreichischen und deutschen Botschaft entwickelte sich seine Tätigkeit über viele Jahre hinweg zu einer offiziellen Doppelfunktion. Heute ist er sowohl Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland als auch Generalkonsul der Republik Österreich in Pattaya.

Sein Einstieg begann mit klassischen Aufgaben wie Gefängnisbesuchen und Aktenabholungen. Mit der Zeit erweiterten sich seine Zuständigkeiten, zunächst als beauftragter Vertrauensmann, später offiziell als Konsul. Nach einem längeren Abstimmungsprozess zwischen mehreren staatlichen Stellen wurde er 2015 offiziell zum Doppelkonsul berufen.

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Aufgaben und Befugnisse eines Konsuls

Herr Hofer erklärt detailliert die Unterschiede in seinen Aufgaben für Deutschland und Österreich. Während er für Deutschland hauptsächlich Beglaubigungen, Lebens- und Einkommensbescheinigungen ausstellt, kann er für Österreich auch Legalisierungen durchführen. Diese Möglichkeit ergibt sich aus seinem Status als Generalkonsul, der über weiterreichende Vollmachten verfügt.

Visaangelegenheiten bleiben hingegen der Botschaft in Bangkok vorbehalten. Ebenso gibt es klare Grenzen der Unterstützung, etwa in finanziellen Notlagen oder bei der Passbeantragung, für die spezielle Technik nötig wäre. Trotzdem wird versucht, den Bürgern beider Länder so umfassend wie möglich zu helfen.

Konsularische Realität in Pattaya

Die Realität vor Ort zeigt sich in einer Vielzahl von Situationen: Lebensbescheinigungen, rechtliche Beratungen, Hilfe bei der Rückkehr ins Heimatland oder auch der Umgang mit Notlagen. Der Konsul hebt hervor, dass Hilfe zwar möglich, aber nicht immer garantiert ist. Es komme grundsätzlich immer auf den Einzelfall und die Bereitschaft zur Kooperation an.

Ein besonderes Augenmerk legt er auf Rentner, die ohne gültige Krankenversicherung oder finanzielle Rücklagen in Thailand leben. Dabei macht er deutlich, dass das Konsulat kein Sozialamt oder Finanzdienstleister ist und sich auf konsularische Aufgaben beschränken muss.

Emotionale Belastung und moralische Fragen

Emotionale Grenzerfahrungen gehören zur täglichen Arbeit des Konsuls. Besonders bewegend schildert Herr Hofer Situationen wie das Sterbebett eines einsamen Landsmanns oder die Betreuung von Missbrauchsopfern. Trotz aller Professionalität ist es schwer, solche Erfahrungen nicht mit nach Hause zu nehmen.

Er macht jedoch auch klar, dass jeder Bürger, selbst bei schweren Vergehen, Anspruch auf konsularische Betreuung hat. Die Bewertung der Straftat obliege nicht ihm, sondern den Gerichten. Er selbst handle ausschließlich im Rahmen seiner Amtsvollmachten und ohne persönliche Wertung.

Zusammenarbeit mit Behörden und Sicherheit in Thailand

Die Zusammenarbeit mit thailändischen Behörden beschreibt Herr Hofer als gemischt, aber grundsätzlich positiv. Von förmlich bis freundschaftlich sei alles vertreten, wobei insbesondere mit dem Außenministerium in Pattaya eine gute Kommunikation bestehe. In vielen Fällen könne das Konsulat vermittelnd tätig werden, etwa bei Adoptionsanträgen.

Zum Abschluss geht es um das Leben in Thailand. Herr Hofer beschreibt Thailand als sicheres und gut strukturiertes Land mit günstigen Lebensbedingungen. Er appelliert jedoch an Auswanderer, sich gut vorzubereiten und sich mit der Kultur und Mentalität vertraut zu machen, um dauerhaft erfolgreich und zufrieden in Thailand leben zu können.

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