
Besuch bei Inhaftierten in Thailand
Im aktuellen Gespräch des Auswandern Thailand Podcast berichten Wolfgang Payer und Stefan Fabbro gemeinsam mit Konsul Hofer über die Betreuung deutschsprachiger Strafgefangener in Thailand. Die Tätigkeit des Honorarkonsuls umfasst neben der konsularischen Betreuung auch die Gefangenenbesuche und Beobachtung von Gerichtsprozessen. Einst ehrenamtlich begonnen, ist dies mittlerweile fester Bestandteil seiner offiziellen Aufgaben. Die Besuche erfolgen meist mit Trennscheibe und Telefonkontakt nach vorheriger Anmeldung bei der jeweiligen Haftanstalt.
Wir würden uns über Kommentare zur Folge in unserer Facebook-Gruppe Auswandern Thailand für Deutschsprachige freuen.
Ablauf und Bedingungen der Besuche
Die Besuchstermine werden formell beantragt und richten sich nach Dringlichkeit und Kapazität. Dabei gibt es keine einheitlichen Standards, da sich die Bedingungen je nach Gefängnis unterscheiden. In Pattaya etwa erfolgt die Kommunikation durch Glasscheiben, während kleinere Haftanstalten direkte Gespräche zulassen können. Neben Konsul Hofer selbst übernehmen auch Kollegen oder Beauftragte einzelne Besuchstermine, besonders bei weniger dringlichen Anliegen.
Alltag und Unterschiede im Strafvollzug
Die Haftbedingungen unterscheiden sich erheblich von denen in Deutschland oder Österreich. Während dort Einzelzellen üblich sind, teilen sich in Thailand oft mehrere Dutzend Gefangene eine Zelle. Der Tagesablauf beginnt meist um 6 Uhr und umfasst einfache Mahlzeiten, Arbeitseinsätze oder Freizeitbeschäftigungen wie Lesen oder Fernsehen. Besonders erwähnenswert ist, dass Gefangene teilweise Berufe wie Schneider oder Schreiner erlernen können.
Umgang mit ausländischen Häftlingen
Interessanterweise zeigt sich das Gefängnispersonal gegenüber Ausländern oft besonders respektvoll. Beschwerden über Gewalt sind Konsul Hofer zufolge selten und meist durch konkrete Vorfälle wie Angriffe auf das Personal begründet. Bei medizinischen Notfällen versucht das Konsulat durch Gespräche mit der Gefängnisleitung Hilfestellung zu leisten, etwa bei Krankenhausverlegungen oder der Übergabe von Medikamenten, die allerdings strengen Kontrollen unterliegen.
Emotionale Belastung und ethische Grenzen
Auch wenn Konsul Hofer seine Aufgabe sachlich angeht, berühren ihn besonders die Schicksale älterer Inhaftierter, die mit den klimatischen und räumlichen Bedingungen schwer zurechtkommen. Während er grundsätzlich alle Gefangenen gleich behandelt, macht er bei bestimmten Delikten wie Pädophilie bewusst eine klare persönliche Grenze. In solchen Fällen beschränkt er sich auf das dienstlich Notwendige, da er keinerlei Verständnis für solche Vergehen aufbringen kann.
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