Auswandern Thailand Podcast
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#19 - Fake-Visa in Thailand
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Fake-Visa Thailand

Die aktuellen Berichte über verstärkte Kontrollen und Razzien im Zusammenhang mit sogenannten Fake-Visa in Thailand sorgen für Verunsicherung unter Auswanderern und Langzeitaufenthaltern. Wolfgang Payer und Stefan Fabbro diskutieren in dieser Sonderfolge des Auswandern Thailand Podcast die aktuellen Entwicklungen und geben wichtige Hinweise für Visa-Antragsteller. Dabei handelt es sich nicht immer um vollständig gefälschte Visa, sondern häufig um echte Visa, die jedoch nicht ordnungsgemäß bei allen relevanten Behörden registriert wurden. Diese Praxis kann zu erheblichen Problemen bei der Einreise oder späteren Kontrollen führen.

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Was sind Fake-Visa in Thailand?

Bei den diskutierten Fake-Visa handelt es sich in den meisten Fällen nicht um komplett gefälschte Dokumente, sondern um echte Visa, die über fragwürdige Kanäle ausgestellt wurden. Ein typisches Beispiel ist das Education-Visa, bei dem der Inhaber zwar ein gültiges Visum im Reisepass hat, jedoch nicht im System des thailändischen Bildungsministeriums erfasst ist. Diese Personen sind einwanderungstechnisch korrekt dokumentiert und passieren problemlos alle Kontrollen am Flughafen, sind aber im Hintergrund nicht bei den entsprechenden Behörden gemeldet. Solche Visa entstehen oft durch die Zusammenarbeit zwielichtiger Agenturen mit Behördenvertretern, wobei die ordnungsgemäße Registrierung bei allen relevanten Stellen umgangen wird.

Erkennungsmerkmale unseriöser Visa-Anbieter

Verschiedene Warnsignale können auf unseriöse Visa-Vermittler hindeuten und sollten Antragsteller stutzig machen. Utopische Preise ohne transparente Aufschlüsselung der Kosten sind ein erstes Indiz für fragwürdige Praktiken. Wenn Agenturen behaupten, dass für ein Retirement-Visa keine Geldeinlage erforderlich sei oder Education-Visa-Inhaber nicht zum Unterricht erscheinen müssten, deutet dies auf illegale Machenschaften hin. Weitere Warnsignale sind ausweichende Antworten auf konkrete Fragen zur Schule oder zum Standort sowie die Anforderung, das Visa in einer anderen Provinz zu beantragen, obwohl der Antragsteller an einem anderen Ort lebt.

Änderungen bei Education-Visa-Verfahren

Das Verfahren für Education-Visa hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert und wird heute ausschließlich über das E-Visa-System abgewickelt. Die früher übliche Stempelung des Visas in den Reisepass durch Botschaften und Konsulate gibt es nicht mehr. Stattdessen wird ein elektronisches Visum online beantragt und per E-Mail zugeschickt. Zusätzlich werden Antragsteller vermehrt zu Interviews in die Botschaften oder Konsulate geladen, was teilweise erhebliche Reisekosten verursacht, da diese Gespräche vor Ort stattfinden müssen. Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Altersgrenze: Education-Visa werden nur noch für Personen unter 50 Jahren ausgestellt, da ältere Antragsteller auf das Retirement-Visa verwiesen werden.

Vorbereitung auf Einreisekontrollen

Bei der Einreise nach Thailand können Immigration-Beamte detaillierte Fragen zum Aufenthaltszweck stellen, auf die sich Reisende entsprechend vorbereiten sollten. Education-Visa-Inhaber müssen schlüssig erklären können, warum sie Thai lernen möchten und wo sich ihre Sprachschule befindet. Ein kritischer Fehler ist die Erwähnung von Remote-Arbeit oder Online-Tätigkeiten bei einem Education-Visa, da dies nicht dem angegebenen Aufenthaltszweck entspricht und zur Einreiseverweigerung führen kann. Stattdessen sollten Antragsteller angeben, finanziell unabhängig zu sein und über ausreichende Rücklagen für den Studienaufenthalt zu verfügen. Die richtige Antwort orientiert sich immer am beantragten Visa-Typ: Studium bei Education-Visa, Ruhestand bei Retirement-Visa oder entsprechende Geschäftstätigkeiten bei Business-Visa.

Risiken und Konsequenzen

Die Nutzung fragwürdiger Visa-Services birgt erhebliche Risiken, da übergeordnete Behörden regelmäßig Kontrollen durchführen und Ungereimtheiten aufdecken können. Bei der 90-Tage-Meldung oder anderen behördlichen Kontakten kann sich herausstellen, dass Education-Visa-Inhaber tatsächlich nie am Unterricht teilgenommen haben, was durch einfache Thai-Sprachkenntnisse überprüft werden kann. Im Falle einer Ausweisung trägt ausschließlich der Visa-Inhaber die Konsequenzen, nicht die vermittelnde Agentur oder beteiligte Beamte. Daher ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass bei der Wahl fragwürdiger Wege immer ein gewisses Risiko besteht und die Entscheidung für oder gegen solche Services wohlüberlegt getroffen werden sollte.

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